Falls du demnächst vor hast ein Lastenfahrrad zu kaufen, können wir dir hier eventuell eine kleine Entscheidungshilfe geben und zumindest einen kurzen Erfahrungsbericht zu unserem Urban Arrow Family bieten.
Wenn die Familie wächst, stellt man sich so manchen Fragen und Herausforderungen. Auch wir haben uns sehr viele Gedanken gemacht, wie wir unser Leben zu viert meistern und gestalten möchten. Zwangsläufig kommt man irgendwann zu der Frage, ob wir noch alle in ein Auto passen oder wie kommen wir zur Arbeit und wie bringen wir unsere Kinder in den Kindergarten und irgendwann zur Schule. Benötigen wir etwa ein zusätzliches Auto? Dieser Gedanke war für uns jedoch von Anfang an abwägig. Der berühmte „Zweitwagen“ kam für uns nicht in Frage. Allein die Parkplatzsituation in unserer Stadt (und wahrscheinlich in vielen anderen Orten ebenfalls) hat uns die Fußnägel kräuseln lassen. Hinzu kam das absolut ausschlaggebende Argument: unsere Umweltbelastung. Da wir allerdings nicht besonders gerne mit Bus und Bahn unterwegs sind, hauptsächlich, weil wir dadurch relativ unflexibel und stundenplanabhängig wären, kam für uns lediglich ein Lastenfahrrad in Frage. Wir sind zwar schon mit Rad und Anhänger unterwegs gewesen und hatten in dieser Hinsicht etwas Flexibilität aber die Kommunikation mit unserer Tochter war unterwegs sehr schwer möglich.
Diese Gedanken machten wir uns während unseres Familienwachstums (Felicitas war mit Vincent etwa im 4. Monat schwanger), daher musste das zukünftige Cargobike ganz bestimmte Kriterien erfüllen:
- es müssen auf jeden Fall 2 Kinder mit Gepäck ausreichend viel Platz haben und evtl. auch mal eine Kindergartenfreundin zusätzlich darin sitzen können 😉
- ein Baby muss mitgenommen werden können
- mit elektrischer Unterstützung, da wir „vor unserer Haustür“ eine nicht unerhebliche Steigung haben und das Rad auch während der Schwangerschaft mit Beladung einsatzfähig sein sollte (so ein Lastenrad wiegt ja auch ohne Beladung schon einige Kilos)
- Die Sitzposition der Kinder muss bequem und für lange Strecken geeignet sein aber es sollte trotzdem noch ausreichend Platz für Gepäck und Großeinkauf vorhanden sein
- guter Regenschutz, sprich, die Kinder sollen auch bei schlechtem Wetter eine schöne Aussicht haben 😉
- langlebige Komponenten sollten verarbeitet sein (gut bewährte Schaltung + Bremsanlage + Elektronik)
Nach längeren Recherchen kamen am Ende ZWEI Lastenfahrräder für uns in Frage. Einmal das MK1-E von Butchers & Bicycles und natürlich das Urban Arrow Family.
Da inzwischen auch die VELO in Berlin kurz bevor stand, hatten wir die Gelegenheit, beide Lastenräder Probe zu fahren. Das Festival fand zum ersten Mal (2018) auf dem Tempelhofer Feld statt und wir hatten super viel Platz zum Radeln…eine großartige Idee der VELO dort hin umzuziehen!
Jetzt hatten wir die Qual der Wahl. Hätten wir ohne Probefahrt entschieden, wäre wohl das MK1-E in unseren Fuhrpark eingezogen aber nachdem wir feststellten, dass selbst 2 Räder zum Lasten transportieren reichen und zudem noch ein tolles Fahrgefühl bieten, kamen wir ins Grübeln.
Am Ende waren es minimale Unterschiede, die ausschlaggebend für das Urban Arrow Family waren.
- der Preis
- die evtl. Anfälligkeit der speziellen Neigetechnik im MK1-E (wohin, falls etwas repariert werden muss?)
- etwas längere Eingewöhnung beim MK1-E, da die besondere Neigetechnik schon sehr außergewöhnlich ist
- im Urban Arrow Family ist für unseren vorhandenen Maxi Cosi Platz UND in den Adaptern ist sogar eine Federung für diesen integriert
Nach 6 Monaten Fahrspaß können wir folgendes zu unserem Urban Arrow Family sagen:
Es fährt sich weiterhin großartig und wir würden es auf jeden Fall wieder kaufen! 😉 Uns sind lediglich ein paar Punkte aufgefallen.
Durch das Regenverdeck ist man äußerst windanfällig (bei plötzlichen Windböhen), was bei 3 Rädern vielleicht nicht problematisch wäre. Bei geringen Minustemperaturen fror uns die Gangschaltung ein, trotz Garagenstellplatz (auf einmal konnte man während der Fahrt nicht mehr schalten).
Das Fahrvergnügen ist auch bei voller Beladung gegeben, selbst im Regen vergeht einem nicht die Lust am Radeln! Bei der Schiebehilfe stellen wir uns entweder zu blöd an oder sie ist tatsächlich etwas kompliziert zu bedienen….vielleicht geht es anderen Fahrern ähnlich? Kann es ebenfalls sein, dass es etwas zeitig für Bremsbelagverschleiß ist (nach 1.500 km)?
Fazit: Das Urban Arrow Family ist absolut durchdacht und ersetzt für uns definitiv den „Zweitwagen“.